Studie: KVen werden in EU-Gesundheitsmarkt überflüssig

Einheitliche Basisversorgung nach EU-weiter Priorisierung, der Rest ist Wettbewerb

2009 +++ Felix Unger +++ Quelle: Ärzte Zeitung vom 28.12.2009; weitere Besprechung online

Professor Felix Unger, Herzchirurg und Präsident der Akademie für Wissenschaft und Künste in Salzburg, hat im Auftrag der EU-Kommission mit einem interdisziplinären Team ein Strategiepapier zur Zukunft eines einheitlichen EU-Gesundheitsmarktes erstellt. Er sieht die Zukunft in einem grenzenlosen Wettbewerb innerhalb der EU-Staaten. Der Versicherungsumfang aller Bürger sollte individuell bestimmt werden können. Das Leistungsangebot einer Basisversorgung sollte nach Auffassung des Strategieteams auf der Basis einer EU-weiten Klassifikation - ähnlich den diskutierten Priorisierungsmodellen - begrenzt werden. Die Ärzte sollen nach dem Modell ihr Honorar gegen Rechnung direkt von der Versicherung erhalten. Damit würden Kassenärztliche Vereinigungen überflüssig.

Die EU-Kommission hat das Strategiepapier begrüßt. Ebenso scheint im Europäischen Parlament großes Interesse an diesem Marktideal im Gesundheitswesen zu bestehen.