Das deutsche Gesundheitssystem verliert im Health Consumer Ranking weiter an Boden

EU-weiter Index sieht Deutschland nur auf dem 6. Platz

2008 +++ Health Consumer Powerhouse +++ Quelle: Pressemitteilung vom 13. November 2008 (Internet)

Nach dem Europa-Gesundheitskonsumenten-Index (EHCI), der heute in Brüssel veröffentlicht wird, belegt Deutschland den 6. Platz unter den konsumentenfreundlichsten Gesundheitssystemen in Europa. Damit wird der Abwärtstrend weiter unterstrichen, der letztes Jahr mit dem Absturz vom 3. auf den 5. Platz begonnen hatte.

Der Europa-Gesundheitskonsumenten-Index, eine jährliche Erhebung der Gesundheitssysteme in Europa, stuft Deutschland als 6. von 31 Ländern ein. Die Niederlande führen die Rangliste mit 839 Punkten an, gefolgt von Dänemark (Gewinner des Diabetes Indexes 2008), Österreich (EHCI-Gewinner 2007), Luxemburg und Schweden. In sechs Kategorien, die 34 Leistungsindikatoren umfassen, erreichte Deutschland 740 von möglichen 1.000 Punkten.

Deutschland hinkt vor allem bei der Stärkung der Eigenverantwortung der Patienten hinterher, obwohl man bei den Wartezeiten zusammen mit Luxemburg und der Schweiz die besten Ergebnisse erzielte.

Auch die hohe MRSA-Infektionsrate ist für das deutsche Gesundheitssystem ein ernsthaftes Problem. "Deutschland sollte sein Hauptaugenmerk auf die Patientenrechte und Patienteninformation legen und die nicht allzu positiven medizinischen Ergebnisse verbessern. Wenn Qualität Teil des nationalen Selbstverständnisses ist, ist es schwer zu verstehen, warum es beim Gesundheitssystem anders sein sollte.  ...", erklärt Dr. Arne Björnberg, Forschungsleiter des Europa-Gesundheitskonsumenten-Indexes.

Was könnte in Deutschland getan werden? "Wir hoffen, dass die deutsche Regierung auf der Seite der Verbraucher im Gesundheitswesen ist und die Direktive der Europäischen Kommission zur grenzüberschreitenden Versorgung uneingeschränkt unterstützt. Das wäre eine Möglichkeit, einige Aspekte der deutschen Qualitätskontrolle und Transparenz anzusprechen. Außerdem ist es doch sehr überraschend, dass ein so reiches Land beim Umfang und Reichweite des geleisteten Services genauso schlecht abschneidet wie Lettland!", bemerkt der Präsident von Health Consumer Powerhouse, Herr Johan Hjertqvist, bei der Analyse der Ergebnisse des Indexes für Deutschland.