Familie als neue Glaubensgemeinschaft

Die Kirche liegt an letzter Stelle

2008 +++ BAT Stiftung für Zukunftsfragen +++ Quelle: Internet

Auszüge

Jeder dritte Deutsche ist mittlerweile konfessionslos. - Nur für knapp ein Viertel der Bundesbürger (24%) ist die Religion ein wichtiger Teil der Lebensqualität. Bei den Italienern wird die Religion doppelt so hoch bewertet (48%). Dies geht aus Repräsentativbefragungen der BAT Stiftung für Zukunftsfragen hervor, in denen jeweils 1.000 Personen ab 14 Jahren in neun Ländern befragt wurden.

„JEDER SOLL NACH EIGENER FAÇON SELIG WERDEN“.
VON DER KIRCHENRELIGION ZUR PRIVATRELIGION

Religion ist etwas ganz Persönliches, ja Individualistisches geworden. Für die Bundesbürger gilt das Toleranzprinzip, wonach jeder nach seiner Façon selig werden soll. 93 Prozent der Bevölkerung vertreten die Auffassung: „Jeder soll die Religion haben, die er will.“ Darin sind sich fast alle einig – quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Religion ist den Bundesbürgern so nah und so persönlich wie die eigene Gesundheit.

Der Beliebigkeit setzen die Deutschen wieder die Beständigkeit des Lebens entgegen – die Stabilität der Familie (71%), die dauerhafte Partnerschaft (52%) und die lebenslange Begleitung der Kinder (55%). Was am Ende eines langen Lebens zählt, ist das sichere Haus der Familie, sind Partner und Kinder als Garanten des Glücks und Lebenssinns. Und jeder zweite Bundesbürger „baut“ zusätzlich auf die eigenen Freunde (49%), vertraut ihnen und ihrer Verlässlichkeit.

DEMOGRAPHIEFAKTOR RELIGION: WERTEWELT MIT ZUKUNFT

Religion wird zum Demographiefaktor: Konsum und Geld regieren die Welt der Jugend (80%), während die Religion in dieser Lebensphase geradezu ein Nischendasein (26%) führt. Mit dem Erreichen der Altersgrenze um 65 jedoch erfährt das bloße Konsumdenken einen dramatischen Absturz (58%), während sich gleichzeitig die Lebensbedeutung der Religion mehr als verdoppelt (56%).

DIE FAMILIE ALS NEUE GLAUBENSGEMEINSCHAFT

Die Familie ist den Deutschen heilig. Fast drei Viertel der Deutschen (71%) empfinden die eigene Familie als „die“ Glaubensgemeinschaft, während die Zugehörigkeit zur Kirche beinahe in Bedeutungslosigkeit versinkt (10% - Jugendliche: 1%). Lediglich die Singles stehen der Familie etwas reservierter gegenüber (49%), ohne dass die Kirche (4%) diese Bedeutungslosigkeit ausgleichen könnte. Ganz im Gegenteil: Die Kirche liegt an letzter Stelle, wenn es um die Frage geht, was den Deutschen heilig ist.