In einem Haus der Lehre sollen Medizinstudenten in Kiel künftig praxisnäher lernen. Auf 600 Quadratmetern stehen den 2.300 Studenten täglich Modelle und moderne Technik für die Ausbildung zur Verfügung.
"Wir müssen die medizinische Ausbildung noch praxisorientierter machen. Dieses neue Haus trägt dazu bei, die künftigen Mediziner und Zahnärzte an ihren Berufsalltag heranzuführen", sagte der Rektor der Kieler Christian-Albrechts-Universität, Professor Thomas Bauer.
An Modellen können die angehenden Ärzte Reanimationstechniken üben, Wunden nähen und Blut abnehmen. Dafür stehen im Haus der Lehre außer Untersuchungsgeräten auch Notfallphantome und andere Modelle in lebensechter Größe zur Verfügung.
Außerdem gibt es Seminarräume für Kleingruppenarbeit, in der auch Arzt-Patienten-Gespräche trainiert werden können. Dazu werden Kommilitonen als Patienten eingesetzt, an denen die Studenten die Anamnese, den Umgang mit ängstlichen und schwierigen Patienten, das Überbringen schlechter Nachrichten wie einer Krebsdiagnose und die Beratung von Angehörigen trainieren. Die Übungen können auf Video aufgezeichnet werden. Ein Computerlabor bietet Zugang zu Unterrichtsmaterialien und Lernzielen der Fakultät.
Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan lobte zur Einweihung die praxisnahe Ausbildung im Haus der Lehre und sagte: "Exzellente Forschung setzt exzellente Lehre voraus und umgekehrt."
Das Haus der Lehre ist künftig jeden Tag von acht bis 22 Uhr geöffnet. Die Studenten können zu diesen Zeiten eigenständig oder nach Absprache mit Tutoren üben.