Niederlande: Reform mit Fallstricken

Die Niederländer wagen den Schritt in die Privatisierung des Versicherungssystems

2005 +++ Petra Spielberg +++ Quelle: Deutsches Ärzteblatt 102, Ausgabe 38 vom 23.09.2005, Seite A-2542, Internet

Auszüge:

Ab Januar 2006 wird es in den Niederlanden keine Krankenkassen mehr geben. Vor einigen Wochen hat die rechts-liberale Regierung ein Gesetz durchgebracht, dass die vollständige Privatisierung des Versicherungssystems vorsieht. Für die 16 Millionen Einwohner gilt dann eine allgemeine Versicherungspflicht für medizinische Grundleistungen bei freier Wahl eines Unternehmens.

Um eine Risikoselektion zu vermeiden, müssen die Versicherungen jeden Antragsteller aufnehmen, unabhängig von seinem Alter, Geschlecht oder Krankheitsrisiko. Auch müssen sowohl bereits bestehende Versicherungen als auch die neuen Gesellschaften gleichermaßen den von der Regierung vorgeschriebenen Katalog an Grundleistungen anbieten.

Die neu berechnete Kopfprämie für Erwachsene hingegen liegt bei durchschnittlich 1.100 Euro im Jahr.