Auszüge:
Angesichts der Herausforderungen, die mit dem dramatischen demographischen Wandel und dem rasanten medizinischen Forstschritt beschrieben sind, ist ein schneller und radikaler Wechsel in der Gesundheits- und Sozialpolitik notwendig. Die Eckpunkte einer nachhaltigen Gesundheits- und Sozialpolitik müssen nach Auffassung des NAV-Virchow-Bundes einen Dreiklang aus folgenden drei Komponenten erzeugen:
- Solide Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung
- Sicherstellung der bestmöglichen medizinischen Versorgung aller Teile der Bevölkerung
- angemessene Vergütung ärztlichen Handelns, um dadurch den Arztberuf wieder attraktiv zu machen und um einem Ärztemangel vorzubeugen.
Gerüst für ein neues zukunftsfähiges und generationengerechtes Gesundheitssystem
Für die niedergelassene Ärzteschaft ist der Erhalt ihrer Freiberuflichkeit oberstes Ziel. Diese Freiberuflichkeit muss in zweierlei Hinsicht gelten: Zum einen ist der Arzt Mitglied eines freien Berufes, das heißt er erbringt per Definition seine Leistung auf Grund seiner besonderen beruflichen Qualifikation persönlich, eigenverantwortlich und fachlich unabhängig. Zum anderen muss der Arzt in der Lage sein, durch seine freiberufliche Tätigkeit und einer angemessenen Vergütung seiner Leistungen wirtschaftlich handeln können.
- Die Pflichtversicherung wird ersetzt durch eine Pflicht zur Versicherung.
- Innerhalb der Kassen besteht Kontrahierungszwang für die Grundversorgung.
- Die einheitliche Grundversicherung wird über eine Versichertenprämie pro Einwohner der Bundesrepublik Deutschland finanziert.
- Der derzeitige Anteil der Arbeitgeber wird begrenzt und mit dem Lohn ausbezahlt.
- Die vorgeschlagene Finanzierung bedeutet ein Entfallen der kostenlosen Mitversicherung von Ehegatten und Kindern.
- Um das System angesichts der demographischen Entwicklung zukunftsfähig zu gestalten, garantiert ein Kapitaldeckungsverfahren die notwendigen Altersrückstellungen.
- Im Bereich der ambulanten ärztlichen Versorgung wird das Sachleistungssystem durch Kostenerstattung abgelöst.
- Das Morbiditätsrisiko geht an die Krankenkassen zurück.
- Ein Selbstbehalt bis zu einer vom Gesetzgeber festgelegten Obergrenze bei ärztlichen Leistungen und Medikamenten trägt zusätzlich zur Beitragsentlastung bei, bekämpft die Vollkaskomentalität und schärft das Kostenbewusstsein der Versicherten.
- Außerhalb der Grundversorgung findet künftig der Wettbewerb über ein umfassendes Angebot an zusätzlichen Leistungspaketen, unterschiedlichen Modellen von Beitragsrückerstattung und Selbstbehalt aller Krankenkassen um die Versicherten statt.
- Über zehn Jahre werden die indirekten und direkten Subventionen für die Rente-, Invaliden- und Arbeitslosenversicherung nach und nach vom Staatshaushalt übernommen.
- Die Prävention, einschließlich einer Gesundheitserziehung von der Kindheit an, ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe zur Erhöhung der Volksgesundheit. Sie muss über Steuermittel finanziert werden.
- Die Pflegeversicherung wird in die obligate Grundversicherung integriert, was Reibungsverluste abbaut und Kosten spart.
Der NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, fordert die Förderung der Kostenerstattung.
Bürokratie abbauen
Die anwachsende Bürokratie hat jetzt auch alle Bereiche der ärztlichen Tätigkeit erfasst und behindert sie in unerträglichem Maße. Nicht nur der aufgezwungene Einsatz von Zeit und Geld für häufig unsinnige Arbeiten drohen die originären Aufgaben von Arzt und Ärztin massiv zu behindern.
Milliardengrab Chronikerprogramme (DMP) ersatzlos streichen
Die Praxis bei der Durchführung des DMP-Diabetes hat die Befürchtungen, die der NAV-Virchow-Bund vor der gesetzlichen Einführung der Chronikerprogramme geäußert hat, aufs Schlimmste bestätigt.
Private Krankenversicherung
Mehr Wettbewerb auch in der privaten Krankenversicherung: Die Alterungsrückstellungen müssen portabel und Verwaltungskosten transparenter werden!