US-Gesundheitswesen - in einer Liga mit Entwicklungsländern

Zwei Studien stellen dem US-amerikanischen Gesundheitssystem ein verheerendes Zeugnis aus - Säuglingssterblichkeit so hoch wie in Malaysia

2005 +++ Quelle: Ärzte Zeitung 7.12.2005

Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt einfach nicht: Obwohl die Vereinigten Staaten nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 14 Prozent ihres nationalen Einkommens für das Gesundheitswesen ausgeben, haben nun gleich zwei Studien belegt, dass das Gesundheitswesen der USA im internationalen Vergleich schlecht abschneidet.

1. In einer Studie des Commonwealth Fund, bei der schwer oder chronisch kranke Patienten in sechs Industriestaaten (Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien, die USA und Deutschland) nach ihren Versorgungserfahrungen befragt worden waren, erhielt das US-amerikanische System in vielen Bereichen die schlechtesten Noten.

2. Außer der Commonwealth-Studie hat auch ein Bericht der Vereinten Nationen (UN) das US-amerikanische Gesundheitssystem kritisch analysiert. Im "Human Development Report 2005" der UN wird das reichste Land der Welt mehr als einmal in einem Atemzug mit Entwicklungsländern erwähnt. Der UN-Bericht streicht heraus, dass die ungleiche Einkommensverteilung in den USA sowie die Tatsache, dass das Land keine Krankenversicherung für alle seine Bürger hat, zu skandalösen Ergebnissen führen.