Im internationalen Vergleich bietet das deutsche Gesundheitswesen den breitesten Leistungskatalog, einen guten Zugang zu allen Ärzten, Krankenhausleistungen ohne Wartelisten - und das bei einem Ausgabenniveau, das leicht unter dem Durchschnitt der untersuchten 14 Industrieländer liegt.
Bei den Gesundheitsleistungen erreicht Deutschland mit einem Versorgungsindex von 119 den besten Wert aller miteinander verglichenen Länder. Abgeschlagen liegen Großbritannien, Australien und die USA auf den letzten Plätzen.
So erklärt sich das hohe deutsche Versorgungsniveau aus der hohen Dichte an Hausärzten, Fachärzten und Zahnärzten sowie der im internationalen Vergleich höchsten Krankenhauskapazität.
In der Tat offenbart die Studie dort ihre größten Schwächen: die landesweite Arztdichte sagt nichts über die Versorgung vor Ort aus; die Zahl der Klinikbetten nichts über die Qualität der Versorgung.
Eine Kurzfassung der Studie ist abrufbar: www.igsf.de/Band104-lang.pdf
Beste Versorgung in Deutschland
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Land
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Versorgungsindex |
Deutschland
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119
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Österreich
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116
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Belgien
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112
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Schweiz
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108
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Niederlande
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104
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Japan
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102
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Frankreich
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102
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Dänemark
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100
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Durchschnitt
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100
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Schweden
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98
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Kanada
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96
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Italien
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94
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Großbritannien
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89
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Australien
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85
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USA
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77
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Quelle: igsf, Tabelle: Ärzte Zeitung
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Die gesundheitliche Versorgung in Deutschland ist Spitze. Der Versorgungsindex, den Professor Fritz Beske und sein Institut für 14 Industrieländer ausgerechnet haben, resultiert aus Parametern wie etwa Arzt- und Facharztdichte (hoch, mittel, niedrig), der Bettenzahl je 100 Einwohner, der durchschnittlichen Verweildauer im Krankenhaus und der freien Arztwahl. 17 solche Parameter wurden herangezogen.
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Ausgaben unter Durchschnitt
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Land
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Pro-Kopf-Ausgaben (EUR) für die |
USA
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6.195
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Schweiz
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4.571
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Dänemark
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4.318
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Niederlande
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4.140
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Österreich
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3.973
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Schweden
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3.617
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Durchschnitt
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3.594
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Deutschland
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3.560
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Japan
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3.552
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Frankreich
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3.320
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Kanada*
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2.837
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Belgien*
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2.736
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Australien
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2.669
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Großbritannien*
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2.640
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Italien*
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2.187
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*: Länder mit unzureichenden Daten
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Quelle: igsf, Tabelle: Ärzte Zeitung
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Die Behauptung vom teuren deutschen Gesundheitswesen scheint ein Märchen zu sein. Unter den untersuchten 14 Ländern liegt die Bundesrepublik mit 3560 Euro pro Kopf und Jahr an Gesamtausgaben für Gesundheit (einschließlich Lohnfortzahlung, Krankengeld, Pflege- und Unfallversicherung) leicht unter dem Durchschnitt. Und manche Länder, vor allem mit steuerfinanzierten System, haben Transparenzprobleme.
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