KBV sagt ja zu Europa

Sie warnt jedoch vor einer Harmonisierung der EU-Systeme

2003 +++ KBV +++ Quelle: Ärzte-Zeitung 27.02.03

Auszüge:

Ja zu Europa, aber: Die KBV setzt weiter auf das deutsche Versorgungssystem, das freilich dringend reformbedürftig ist. Sie warnt vor einer Harmonisierung der EU-Systeme durch die Hintertür: Deutschlands Vertragsärzte wollen Freiberufler sein - mit maximaler Therapiefreiheit, in einem System ohne Gängelung.

Jeder EU-Bürger muss das Recht haben, sich in einem anderen Mitgliedstaat medizinisch behandeln zu lassen. Deshalb ist eine Kostenerstattungsoption für alle EU-Bürger in allen Versorgungssystemen notwendig. Kosten sollten nach Maßgaben des jeweiligen Heimatlandes erstattet werden. Mehraufwand, der entsteht, weil im Ausland die Kosten höher sind, muss der Patient aus eigener Tasche bezahlen.

Die Freiheit ihrer Berufsausübung ist für deutsche Vertragsärzte von fundamentaler Bedeutung. Die KBV setzt darauf, dass die EU-Kommission einen Ansatz findet, um Praktiken für ein freiheitliches Gesundheitswesen zu entwickeln. Von der deutschen Regierung in Berlin ("phantasielose Kostendämpfungspolitik") erwartet die KBV allerdings wenig Unterstützung.