Hoppe will Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung weiterentwickeln

Der Ärztepräsident verteidigt das hochverschuldete System

2003 +++ Jürgen Hoppe +++ Quelle: www.facharzt.de vom 16.09.2003

Auszüge:

In der Debatte über die langfristige Reform des Gesundheitswesens lehnt Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe sowohl eine so genannte Kopfpauschale als auch die Bürgerversicherung ab. Stattdessen müsse das jetzige Finanzierungssystem der gesetzlichen Krankenversicherung weiterentwickelt werden, sagte Hoppe der „Sächsischen Zeitung“ in Dresden (Dienstag). Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung könne nicht mehr nur durch lohnbezogene Beiträge gewährleistet werden.

Hoppe sagte dem Blatt: „Ich plädiere dafür, das System vom Prinzip her zu belassen, aber auch Einkünfte aus Vermietung, Zinserträge, Aktiengewinne und Ähnliches einzubeziehen. Es ist nicht einzusehen, dass diese Wertschöpfung überhaupt nicht berücksichtigt wird, während jene, die Arbeit haben, immer stärker belastet werden.“

Mit der Kopfpauschale - einem einheitlichen, vom Einkommen unabhängigen Betrag - habe die Schweiz keine besonders guten Erfahrungen gemacht. Und bei der Bürgerversicherung - handele es sich nur um ein neues, sympathischeres Wort für Volkseinheitsversicherung, die bisher in Deutschland immer abgelehnt worden sei, meinte Hoppe.