Ausgangslage Wir haben
ein leistungsfähiges Gesundheitswesen in Deutschland; allein durch
Beiträge stehen 142 Mrd. Euro den
Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Alle Versicherten
haben die gleichen Rechte. Wir haben keine Wartelisten und auch keine
Altersbeschränkungen für lebensnotwendige Operationen. Aber es gibt Fehl-,
Über- und Unterversorgung. Das System ist zu teuer, teils wenig wirksam
und zu wenig an den Erfordernissen der Patientinnen und Patienten orientiert. Unsere
Reform: Die Patienten profitieren doppelt - mehr Qualität führt auch zu stabilen Beiträgen
Wir
werden für die Menschen in Deutschland erreichen, dass die Gesetzliche Krankenversicherung
weiterhin das medizinisch Notwendige in guter Qualität sicherstellt und
gleichzeitig finanzierbar bleibt. Kernelemente
der Reform sind eine höhere Behandlungsqualität und eine Verbesserung des
Wettbewerbs: Wir wollen einen Qualitätswettbewerb
der Krankenkassen und der Leistungserbringer.
Wettbewerb ist dabei kein Selbstzweck sondern dient der Erschließung von
Wirtschaftlichkeitsreserven und der Beschleunigung von Innovationen. Wir
werden mehr Entscheidungsmöglichkeiten einführen. Nur solche sind vertretbar,
von denen Gesunde und Kranke gleichzeitig
profitieren. Das
Preis-/Leistungsverhältnis muss sich verbessern. Nur dann kann sich das
Gesundheitswesen als Wachstumsmarkt und "Jobmaschine" entfalten.
Acht
Maßnahmen für Qualität und Wirtschaftlichkeit
1.
Stärkung der Patientensouveränität und -rechte - Patienten als Partner 2.
Verbesserung der Patientenversorgung -Gute Qualität für alle 3.
Verbesserung der Transparenz - Grundlagen für ein modernes Informationsmanagement
legen 4.
Entscheidungsfreiheit für Versicherte - Belohnung für rationales Verhalten 5.
Modernisierung der Versorgung - Erweiterung der freien Arztwahl 6.
Weiterentwicklung des ärztlichen Vergütungssystems - Anreize für bessere und
wirtschaftlichere Behandlung 7.
Verbesserung der Arzneimittelversorgung - Qualitäts- und Preisbewusstsein
stärken 8.
Modernisierung der Steuerung - Schaffung eines leistungsfähigen Managements Zusammenfassung
der Maßnahmen zur Modernisierung Dies
erhöht die Qualität für die Patienten und sichert die Wirtschaftlichkeit und
stabilisiert die Beiträge. Schutz
vor Missbrauch und Korruption im Gesundheitswesen Die Fälle von Missbrauch und Korruption häufen sich: z.B. Missbrauch der Krankenversichertenkarte,
Abrechnung von Leistungen für Verstorbene, falsche Abrechnung von ausländischen Produkten. Wirkung
der Reform Jede
Änderung der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung muss auf
effizienten Strukturen aufbauen. Schritt für Schritt werden
wir erhebliche Wirtschaftlichkeitsreserven für eine bessere Versorgung
der Patienten mobilisieren und damit auch die Beiträge stabilisieren. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass sich ein besseres
Preis-/Leistungsverhältnis nur mit abgestimmten Strukturveränderungen
erreichen lässt. Nur ein wirtschaftlich produktives Gesundheitswesen
ist auch eine "Jobmaschine," die bestehende Arbeitsplätze sichert
und neue schafft. Nur ein effizienter Einsatz von Mitteln gewährleistet
angemessene Arbeitsbedingungen und eine leistungsgerechte Honorierung. Ständiger
Reformprozess notwendig Seit
Jahrzehnten gibt es Reformen im Gesundheitswesen. Damit das Gesundheitswesen
den Zukunftsanforderungen gerecht wird, brauchen wir einen ständigen Reformprozess. Die Modernisierung des Gesundheitswesens
wird durch folgende laufende und zukünftige Maßnahmen flankiert: Perspektiven
für alle schaffen Wer
morgen noch das medizinisch notwendige finanzieren will, muss heute die Strukturen
des Gesundheitswesens modernisieren. Eine gute Bezahlung
gesundheitlicher Leistungen erfordert eine hohe Produktivität und einen effizienten Mitteleinsatz. Der
Reformprozess bietet Zukunftschancen für alle, die sich an Veränderungen beteiligen.
Wer notwendige Veränderungen blockiert, gefährdet das Gesundheitswesen als
Herzstück des Sozialstaats.Das
aktuelle Papier aus dem Gesundheitsministerium
2003
+++ Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung +++ Stand: 5.
Februar 2003