Neues System der Mittelaufbringung erforderlich
2002 +++ Frank Ulrich Montgomery +++ Quelle: „forum für gesundheitspolitik“ Juni 2002, 227 ff.Auszüge:
Summary
Die Gesetzliche Krankenversicherung steuert auf eine schwere Krise zu, die mit den bisherigen Mitteln der Kostendämpfung nicht zu lösen sein wird. Die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagwahl 2002 negieren diese Krise vollständig, da offensichtlich allen Parteien der Mut zur Neukonstruktion des 'Generationenvertrags in der GKV fehlt. Eine 'neue GKV benötigt die Abkehr von Umlageverfahren der Finanzierung. Statt dessen sind eine Versicherungspflicht für alle Bürger, prämienorientierte Kalkulation in einem privatwirtschaftlich organisierten System und Finanzierung des Solidarausgleichs über Steuern der Weg in die Zukunft.
Die
SPD will die Versicherungspflichtgrenze für junge Mitglieder der GKV anheben;
das ist der Weg in die Einheitsversicherung.
An
die Idee ein wirklich neues und intelligentes, zukunftsfähiges, europaweit
portables und auch die Demographie und den medizinischen Fortschritt berücksichtigendes
Krankenversicherungssystem zu konzipieren, traut sich niemand.
Erst eine
Abkopplung der Beiträge von Beschäftigungsverhältnis und Grundlohn würde
die wirtschaftliche Flexibilität, Wettbewerb und Eigenverantwortung bringen,
die Voraussetzungen der Zukunftsentwicklung sind.
Über
die Hälfte der Menschen in Deutschland sind von Selbstbeteiligungen durch
Gesetzesbeschluss befreit.
J.B.