Deklaration für eine freiberuflich organisierte ärztliche Versorgung in Europa

Druck führt zu europäischer Harmonisierung

1999 +++ Unterzeichnende Institutionen

Die aktuelle Entwicklung in Europa und insbesondere die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes zur Freizügigkeit der Patienten in der EU lassen vermuten, daß sich der Druck zu einer Harmonisierung der Gesundheitssysteme in naher Zukunft verstärken wird.

Dabei gibt es verschiedene Strömungen; zum einen geht der Weg zu verstaatlichten Gesundheitssystemen, zum anderen zu ultraliberalen privatwirtschaftlichen Lösungen, bei denen private Versicherer aufgrund rein finanzieller Erwägungen eine de-facto Ausschlußpolitik betreiben. Besonders die letztere Variante ist nicht nur ineffektiv, sondern sie widerspricht auch den Wünschen und sozialen Traditionen der europäischen Bevölkerung. In ihren Auswirkungen widerspricht sie in vielen Bereichen auch den Grundsätzen ärztlicher Ethik. Freie Arztwahl einerseits, Kompetenz und Unabhängigkeit der Ärzte andererseits hingegen sind die Voraussetzungen für das Vertrauensverhältnis zwischen Ärzten und Patienten.

"Soviel Liberalität wie möglich, soviel Staat wie notwendig", um einen gerechten freien Zugang zu den medizinischen Leistungen zu erreichen oder zu erhalten, ist das Motto der freiberuflich tätigen Ärzte.

Die verantwortlichen Akteure in diesem künftigen europäischen Sozialwesen